Ingeborg Lorenz und ihre Tochter Timna Tauchner bringen Urlaub für den Gaumen in die St. Pöltner Innenstadt.

 

Das hier ist eine Lebensgeschichte. Und eine Liebesgeschichte.
Ingeborg Lorenz ist schon ihr ganzes Leben lang auf der Suche nach dem echten Geschmack. Mit ihrem Umzug nach Israel kam einst die Liebe zu den Zitrusfrüchten. Gewürz-Bauer Hannes Pinteritz brachte sie auf den Safran. Heute führt Ingeborg Lorenz gemeinsam mit Tochter Timna Tauchner das Delikatessengeschäft Famos in
St. Pölten.

Das wiederum ist randvoll mit Geschmäckern. Mit tasmanischem Pfeffer, Amalfi-Zitronen, Käse aus dem Emmental. Das St. Pöltner Mekka für alle, die nichts weniger als das ganz gute Zeug wollen. Dafür fährt Ingeborg Lorenz schon einmal quer durch die italienische Pampa, um den einen Pecorino ausfindig zu machen, der ihr im Restaurant so gut geschmeckt hat. „Bis ans allerendigste Ende vom Nirgendwo“, lacht sie. Schon immer sei sie eine Händlerseele gewesen. Auch heute pendelt sie zwischen ihrem Geschäft in der Domgasse und dem Wochenmarkt am Domplatz.

Fast das ganze Jahr über hat sie Zitrusfrüchte im Gepäck. Losgelegt wird im September mit den Cedri Diamanti. Und Woche um Woche geht es dann weiter: mit kleinen, großen, dicken, dünnen – bis im Frühling die Amalfi-Zitronen kommen. „Das sind die Königinnen der Zitronen.“ Nur im Sommer gibt es zitronentechnisch ein Loch. Aber da tröstet man sich einfach mit dem selbstgemachten Limoncello der Damen. Apropos: Was bereiten die eigentlich alles aus den Zitrusfrüchten zu? „Wir empfehlen immer, sie mit Haut und Haar zu verarbeiten. In der Schale sitzt die Kraft! Die lässt sich sehr gut in Eintöpfen mitschmoren. Ein Carpaccio funktioniert mit Zitrat-Zitronen super, die haben viel Fruchtfleisch. Und natürlich kann man Zitronen auch in Salz einlegen, eine alte Konservierungsmethode, die in der maghrebinischen Küche oft zum Einsatz kommt.“

Was in der eigenen Küche ab nun noch zum Einsatz kommen sollte, sind die Gewürze des Ladens. Nicht weniger als 33 Pfeffersorten kann man im Famos rund ums Jahr kaufen. Die eignen sich übrigens auch perfekt als Mitbringsel. Man kann sich aber auch selbst beschenken: Indem man zum Beispiel das bunte Sale profumato über Antipasti streut oder mit dem Tonkabohnen-Zucker der Paradeissoß’ noch den letzten Schliff gibt. „Mit dem Trüffelsalz kann man viel retten“, lacht Ingeborg Lorenz zum Schluss. Zu Jahresende gibt es übrigens auch immer Panettone. Die bunten Boxen dafür werden von Dolce & Gabbana gestaltet. Kurios, famos.

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